Pressetext
Die Bildhauerin Milada Zahnhausen und die in mehreren Pressetextkünstlerischen Bereichen beheimatete Ulli Klepalskiwerden im Juni 2016 in ihrer Ausstellung
VERBORGENE BOTSCHAFTEN IN TEXT, TON UND BILD
die Wände und den Raum der Galerie des Gauermannmuseums in einer Gratwanderung zwischen Antlitz und Maske erobern. Bei Klepalski sind es überdimensionale "SELFIES", Selbstporträts der Künstlerin, die nach bearbeiteten Handyfotos entstanden, die Überdimensionalität zur Konterkarierung der Winzigkeit. Bei Zahnhausen sind es Köpfe, weibliche Personen in einer Art Isolation, Erstarrung, sie rühren in einer poetischmelancholischen Tiefe an die Molltöne unserer Seele.
Bei Klepalski finden wir das Thema der weiblichen Protagonistin erneut in ihrer Antigonaeinterpretation des griechischen Dramatikers Sophokles, einer "ANTIGONAE", die sie einerseits einspinnt in ein Netz aus Text, andrerseits zwar kopflos aber umso vehementer über den Boden des Galerieraums ausschwärmen lässt.
Und Zahnhausen setzt im Objektzyklus "BÜCHER" auf einer neuen künstlerischen Ebene die uralte Tradition fort, Botschaften und Inhalte dem Ton anzuvertrauen.
Die Künstlerinnen setzen Buchtitel und –inhalte in eine dreidimensionale bzw. Tafelbild-Gestalt um, im Sinn einer Chiffre lassen sich wesentliche Inhaltselemente, Zeichen, Symbole und Merkmale erkennen.
Last not least wird die Geigerin Chien-Ching Kuo mit einer temperamentvollen musikalischen Toninszenierung von Paganini und Ysaye unsere Ohren erfreuen.